Name:
Ziesel (Spermophilus Citellus/Europäischer Ziesel)
Verwandte und Freunde:
Eichhörnchen, Murmeltiere
Lieblingsessen:
Gräser, Kräuter, Samen, Zwiebel, Wurzeln und Knollen. Ab und zu Insekten, z.B. Käfer, Heuschrecken oder Raupen
Ich wohne…
…in einem unterirdischen Bau mit mehreren Eingängen, einer gepolsterten Schlafhöhle und einem separaten Klo.
Immer in der Nähe von anderen Zieseln, aber jeder hat seinen eigenen Bau.
Feinde:
Katzen, Hunde, Wiesel, Hermelin, Iltis, Fuchs und Greifvöge
Meine Spezialfähigkeit:
Auf den Hinterbeinen stehen und laut pfeifen, um andere Ziesel vor Gefahren zu warnen
Ich mag nicht…
wenn nicht gemäht oder beweidet wird. Die Versiegelung von Flächen nimmt mir Lebensraum weg
Im Osten von Österreich leben Tiere, die man nur selten zu Gesicht bekommt. Ziesel mögen es gerne übersichtlich. Sie wollen alles im Blick haben, zumindest wenn sie sich auf die Hinterbeine stellen. Daher sind die kurzrasigen Weiden im Seewinkel perfekt geeignet, um dort Zieselbaue anzulegen und auf Nahrungssuche zu gehen.
In Österreich gibt es mehrere Zieselvorkommen. Die Tiere leben in Kolonien und lieben das sogenannte pannonische Klima. Das bedeutet, Frühjahr und Sommer sind relativ warm und trocken, die Winter können zwar kalt werden, sind aber ebenfalls trocken. Ziesel gibt es in Wien, Niederösterreich und hier im Burgenland.
Ziesel sind mit dem Alpenmurmeltier eng verwandt jedoch deutlich kleiner und in der Ebene zu Hause. Ziesel sind etwas über 20 cm groß und haben einen Schwanz, der nocheinmal etwa 6 cm lang ist. Das ist in Summe etwa so lang, wie die lange Seite eines großen Geodreiecks. Ihr Fell hat eine hellbraune Farbe. Ziesel habe sehr kleine Ohren und dehnbare Backentaschen, worin sie Futter verstauen können.
Ziesel verlassen ihren Bau ausschließlich tagsüber und das auch nur, wenn es warm genug ist und nicht regnet. In dieser Hinsicht haben sie also klare Vorstellungen. Wenn sie ihren Bau verlassen, überprüfen sie zunächst, ob die Umgebung sicher ist. Dazu stellen sie sich auf die Hinterbeine und schauen sich gründlich um. Falls sie eine Gefahr entdecken, warnen sie die anderen Ziesel ihrer Kolonie durch schrilles Pfeifen und verstecken sich wieder in ihrem Bau.
Die Kommunikation von Zieseln und anderen Hörnchen scheint dabei sehr ausgefeilt zu sein. So können sie anhand des Pfeifens beispielsweise unterscheiden, ob Gefahr aus der Luft oder am Boden lauert und wie akut diese Gefahr ist.
Ziesel halten ungefähr ein halbes Jahr lang Winterschlaf. Vorher fressen sie sich große Fettreserven an, damit sie diese Zeit überstehen. Während des Winterschlafes verbrauchen sie sehr wenig Energie, so dass ihre Reserven ausreichen. Gefährlich wird es, wenn sie während des Winterschlafes geweckt werden, zum Beispiel durch Bodenerschütterungen durch Sprengungen oder Bauarbeiten. Denn in wachem Zustand steigt der Energieverbrauch sofort enorm und es besteht die Gefahr, dass das erwachte Ziesel verhungert.
Im März ist der Winterschlaf vorüber und die Paarungszeit beginnt. Die Zieselmännchen begeben sich auf die Suche nach Zieselweibchen, mit denen sie sich paaren können. Dabei kämpfen sie gegen Konkurrenten und entfernen sich teilweise weit von ihrem Bau. Pro Wurf bringen Zieselweibchen zwischen 4 und 9 Junge zur Welt.
Ziesel leben in selbst gegrabenen Erdbauen, die bis zu 1,5m unter der Erdoberfläche liegen.
Der Zieselbau besitzt mehrere Gänge und Ausgänge, damit sich das Ziesel vor Feinden in Sicherheit bringen kann. Es gibt eine Schlafhöhle, in der sich das Ziesel meistens aufhält. Außerdem gibt es noch eine separate Höhle (bzw. ein Gangende), wo das Ziesel sein Klo hat. Ziesel leben allein in ihrem Bau, bzw. leben Mütter mit ihren neugeborenen Jungen zusammen.
Ziesel leben in Kolonien zusammen. Die können aus wenigen Tieren bestehen, aber auch aus mehreren Hundert. Das hängt ganz von den Lebensbedingungen ab. Hier in Weiden gibt es zum Beispiel in der Umgebung des Zeiselbergs einzelne Vorkommen, auf dem Campingplatz in St. Andrä am Zicksee lebt eine große Kolonie von mehreren 100 Tieren.
Der wissenschaftliche Name des Ziesels bedeutet “Samenfreund” (Spermophilus Citellus) und beschreibt schon sehr gut, was Ziesel gerne essen und was ihnen gut bekommt. Vor allem Samen und Gräser stehen nämlich auf dem Zieselspeiseplan. Aber auch Zwiebeln, Knollen oder Wurzeln dürfen es sein, sowie kleine wirbellose Tiere, wie Käfer und Raupen.
Durch diese Ernährung schafft es das Ziesel, sich ein Fettpolster aufzubauen, das so zusammengesetzt ist, dass es den Winterschlaf gut übersteht. Gefährlich für Ziesel sind Zufütterungen von Nüssen oder anderen fettigen Lebensmitteln, vor allem durch Menschen. Das schmeckt ihnen auch, aber dadurch verändert sich die Zusammensetzung ihres Winterschlaf-Fettpolsters so, dass es ungeeignet wird, um den langen Winterschlaf zu überstehen. So besteht die Gefahr, dass es währenddessen verhungert.
Ziesel lieben beweidete Flächen, um sich dort niederzulassen. Das bedeutet, dass diese Wiesen das ganze Jahr über kurz gehalten werden. Kurzes Gras ist für Ziesel wichtig, damit sie sich leicht einen Überblick über die Umgebung verschaffen können. Deswegen fühlen sie sich beispielsweise auch am Campingplatz von St. Andrä wohl.
Ziesel sind trotz dieser Vorkommen stark bedroht. Es ist vor allem der fehlende Lebensraum, der problematisch ist. Menschen beanspruchen durch Siedlungen, die Landwirtschaft und Industrie viel Platz, der den Zieseln fehlt.
Wichtige Hinweise zur Fütterung von Zieseln:
Allerhöchstens mit Sonnenblumenkernen, Apfel- oder Karottenstücken. Keine Nüsse oder Schokolade. Das ist zu fettig, schädigt die Verdauung und kann dazu führen, dass die Ziesel während des Winterschlafes verhungern
Reste der Fütterung, die nicht gefressen wurden, bitte wieder einsammeln und mitnehmen. Es besteht große Gefahr, dass Krähen angelockt werden, die für Ziesel bedrohlich werden können!
Und hier kannst du dir Ausmalbilder von Fantasee’s Freunden runterladen:
DIE FANTASTISCHE TIERWELT AM NEUSIEDLER SEE
mit freundlicher Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union